Cannabis richtig lagern: Tipps für Frische & Qualität

Cannabis richtig lagern: Darauf musst du achten:

Dein Gras wird trocken und bröselig, riecht nach Heu und die Wirkung lässt spürbar nach? In vielen Fällen liegt das nicht am Anbau oder an der Sorte, sondern an der Lagerung. Wie bei allen Naturprodukten hängen Haltbarkeit, Geschmack und Wirkung stark von äußeren Faktoren ab.

In diesem Artikel schauen wir uns an, wie du Cannabis so lagerst, dass es möglichst lange frisch bleibt, gut schmeckt und seine Wirkung behält. Die vier wichtigsten Faktoren dabei sind: Licht, Luft, Feuchtigkeit und Temperatur.

Kurz zusammengefasst:
Cannabis mag es trocken, kühl und dunkel. Ideal ist ein luftdicht schließendes Gefäß, das vor Licht schützt und eine stabile Luftfeuchtigkeit im Bereich von etwa 60 % hält.

Warum die richtige Lagerung so wichtig ist

Cannabisblüten bestehen aus empfindlichen Pflanzenstoffen: Cannabinoide wie THC oder CBD, Terpene für Aroma und Geschmack sowie viele weitere sekundäre Pflanzenstoffe. Werden Blüten falsch gelagert, passiert unter anderem:

  • die Blüten werden strohig und bröselig
  • THC und andere Cannabinoide bauen sich ab
  • Terpene gehen verloren, das Aroma flacht ab
  • bei zu hoher Feuchtigkeit kann Schimmel entstehen

Der Deutsche Hanfverband beschreibt die Situation so:

Bei richtiger Lagerung sind Cannabisprodukte viele Jahre haltbar, ohne dass der THC-Gehalt wesentlich sinkt. Die größere Oberfläche führt bei Marihuana im Vergleich zu Haschisch zu einem schnelleren THC-Abbau und einer höheren Empfindlichkeit gegenüber äußeren Einflüssen. Luft und UV-Licht fördern den Zerfall von THC zu wenig bzw. nicht psychoaktiven Stoffen. […] Um einen Abbau von THC und Geruchsstoffen sowie die Bildung von Schimmelsporen zu vermeiden, sollte Cannabis also trocken, kühl und dunkel gelagert werden.

Die größten Feinde von gutem Cannabis

Für die Praxis ist es hilfreich, die vier Hauptfeinde deiner Blüten im Blick zu behalten:

  • UV-Licht baut Cannabinoide und Terpene ab.
  • Luft sorgt für Oxidation und Aroma-Verlust.
  • Feuchtigkeit kann Schimmel begünstigen oder bei zu wenig Feuchtigkeit Terpene austrocknen.
  • Hitze beschleunigt den Abbau von THC und Terpenen.

UV-Licht: Schutz vor Sonne und Lampen

UV-Licht ist einer der wichtigsten Faktoren beim THC-Abbau. Je länger Cannabis direktem Licht ausgesetzt ist, desto schneller zerfallen Cannabinoide und Terpene. Die Blüten verlieren Duft, Geschmack und Wirkung.

Deshalb solltest du deine Blüten oder den Aufbewahrungsbehälter immer an einem möglichst dunklen Ort lagern. Offene Gläser auf der Fensterbank oder transparente Plastikdosen sind keine gute Idee 😉.

Eine Ausnahme stellen spezielle violette Gläser dar. Dieses sogenannte Violettglas lässt nur einen sehr kleinen Teil des Lichtspektrums durch und schützt den Inhalt besser als klares, braunes oder grünes Glas. Studien mit Lebensmitteln zeigen, dass Produkte in Violettglas deutlich länger frisch bleiben können als in herkömmlichem Glas oder Kunststoff.

Luft: Oxidation begrenzen

Sauerstoff reagiert mit Cannabinoiden und Terpenen. Über längere Zeit oxidiert THC, der Geruch flacht ab und der typische Effekt nimmt ab. Gleichzeitig trocknen die Blüten aus, wenn sie offen oder in undichten Behältern liegen.

Gefrierbeutel oder dünne Kunststoffbehälter sind eher Notlösungen und können Geschmack beeinflussen.

Vakuumbeutel sind effektiv, drücken aber die Blüten stark zusammen.

Feuchtigkeit: nicht zu trocken, nicht zu feucht

Als Richtwert gilt eine relative Luftfeuchtigkeit von etwa 58–62 %. In diesem Bereich bleiben die Buds stabil, ohne auszutrocknen oder Schimmel anzusetzen.

Zigarrenhumidore sind ungeeignet, da Zedernholz und Glykolschwämme Feuchtigkeit verfälschen können.

Temperatur: kühl ja, Kühlschrank nein

  • Ideal: unter 20–22 °C
  • Schimmelgefahr ab 25–30 °C

Kühlschrank verursacht Schwankungen und Kondenswasser, der Tiefkühler macht Trichome spröde.

Die besten Behälter zur Aufbewahrung

Glasbehälter

  • Dunkle Gläser oder Violettglas
  • Dicht verschließende Deckel

Moderne „Terp-Bags“

Grove Bags oder Terp-Bags regulieren Sauerstoff, Feuchtigkeit und CO₂ und schaffen ein ideales Mikroklima.

Metallbehälter

Edelstahl kann funktionieren, billiges Aluminium eher nicht.

Ungeeignet

  • Plastikbeutel
  • Altoids-/Blechdosen
  • Kühlschrank/Gefrierfach

Sicherheit: Schutz vor Kindern und Haustieren

  • Immer außer Reichweite lagern
  • Lockbox oder kleiner Safe
  • Edibles klar kennzeichnen
  • Originalverpackung nutzen

Häufige Fehler

  • Offen liegende Blüten
  • Zu große Behälter
  • Sorten mischen
  • Feuchte Rückstände im Glas
  • Selten reinigen

Fazit

Cannabis lagern ist einfach: Wenn du deine Blüten kühl, dunkel und trocken aufbewahrst, in einem luftdichten Behälter mit möglichst wenig Luft im Inneren und einer stabilen Luftfeuchtigkeit um etwa 60 Prozent, bleiben Aroma, Wirkung und Textur deutlich länger erhalten.

  • Dunkel lagern
  • Luftdicht schließen
  • Kühl halten
  • Feuchtigkeit ~60 %
  • Sicher verstauen

Verzichte nach Möglichkeit auf Plastikbeutel, Kühlschrank und Gefrierfach, reinige deine Gläser regelmäßig und bewahre alles so auf, dass Kinder und Haustiere keinen Zugriff haben. So kannst du deine Buds auch nach Wochen oder Monaten noch in Ruhe genießen – genau so, wie es gedacht war.